Aufgabenstellung
Innerhalb der Stadtstruktur von Neapel bestehen unzählige Verdichtungspotentiale, welche in dieser Arbeit anhand eines frei gewählten Quartiers mit Bauplatz untersucht werden sollte. In einem ersten Schritt sollte ein städtebaulicher Masterplan die Möglichkeiten darlegen. Im zweiten Schritt wurde anhand eines zugelosten Referenzobjekts ein daraus abzuleitender Entwurf entwickelt. Die Seminarreise im November 2019 führte nach Neapel und ermöglichte die Besichtigung der realen Situation vor Ort.
Städtebau
Das ausgewählte Quartier wird grundsätzlich von einem regelmässigen Strassenraster aus dem 19. Jahrhundert organisiert. Dieses Raster ist jedoch lückenhaft und die Strassen enden heute teilweise in Sackgassen. Das Strassensystem wurde für einer Weiterführung der bestehenden Struktur bereinigt.
Architektonisches Konzept
Der Kopfbau reagiert auf die Piazza Giovanni Leone und bildet mit seiner volumetrischen Ausformulierung eines Hochpunktes den Abschluss des Masterplan-Gebiets. Die trapezförmige Geometrie des Bauplatzes wird durch eine mittige Erschliessungsachse durchbrochen, an welcher die innere Organisation ihre Ausrichtung findet. Als zusätzliche Durchwegung wird eine Querachse eingeführt. In Anlehnung an das Referenzobjekt (Palazzo Serra di Cassano, 1719) führt die Hauptachse durch eine vielseitige Raumabfolge mit einem Oktogon-Hof sowie zwei repräsentativen Treppenhallen. Diese brückenartigen Treppen führen als Haupterschliessung auf die «Verteilerebene» im Piano Nobile, von wo alle Wohnungen und Nutzungen mit vier Wendeltreppen erschlossen werden. Die anspruchsvolle Gebäudeform lässt vielfältige Wohnungstypologien zu. Weiteren Bezug zum Referenzobjekt nimmt die Höhenstaffelung im Hofbereich. Um eine Einfügung im städtischen Kontext zu erwirken, weisen die Fassaden mit ihre steinernen Fensterleibungen, Friesen und Balkonen eine klassische Gestaltung auf.
Art
Neubau / Entwurf
Jahr
Studie 2019/2020
Auftraggeber
Semesterarbeit HS2019
Architekturstudium ZHAW